„Was denkt ihr, wie viele Bücher Fabian Lenk geschrieben hat?“, will Bibliothekslehrerin Dagmar Hofmann von den anwesenden Schülerinnen und Schülern wissen. 8, wird vermutet, 14, 25, 50, 120. Es dauert, bis die staunenden Fünftklässler sich der tatsächlichen Zahl nähern: Unglaubliche 246 waren es bislang insgesamt, darunter auch viele Bücher der Serien Zeitdetektive, Tatort Geschichte oder 1000 Gefahren. Das bedeutet: viereinhalb Millionen verkaufte Bücher.
Am 17. Mai ist der gelernte Journalist nun zu Gast in der Bibliothek der Otto-Hahn-Schule, um in zwei Lesungen den Klassen 5Gb und 5Gc sowie den teilnehmenden Lehrkräften Matthias Becker, Niklas Demuth und Jan Schilling seine zwei neuesten Bücher vorzustellen: „Kleopatra und der Biss der Kobra“ und „Das Wunder von Bern“.
Als Fabian Lenk temporeich und mit unterschiedlichen Charakterstimmen Textpassagen aus seinen Büchern vorliest, lauschen die jugendlichen Zuhörerinnen und Zuhörer gebannt. „Haben Sie schon Hörspiele gesprochen?“, fragt ein Schüler, was der erfolgreiche Autor verneint. Er habe einen kleinen Sprachfehler, deshalb habe das früher nicht geklappt. Heute gebe es durchaus Anfragen, ob er seine Bücher vorlesen möge, doch das Honorar sei ihm zu niedrig. Auf die Frage, was er denn verdiene, kontert Lenk, Ben aus der 5Gb sei sicher vom Finanzamt, was für einige Lacher sorgt.
Woher er seine Ideen für die Bücher bekomme, will ein anderer Schüler wissen. Viele Romanideen seien ihm in seinen Jahren als Reporter gekommen, antwortet Lenk. Andere kämen ihm durch das Reisen. Auch die montäglichen Computerspiele mit seinem Sohn Yannik gäben Inspiration für Geschichten. Natürlich schreibe er über die Dinge, in denen er sich auskenne, beispielsweise über die Welt des Journalismus oder die Musikbranche. Sein lebenslanges Interesse an Geschichte habe zudem dazu geführt, dass er heute viele seiner Bücher historischen Themen widmet. Gleichzeitig blicke er auch gern in die Gegenwart und in die Zukunft, beispielsweise in seinem letzten Thriller für Erwachsene „App to die“, oder in dem gerade beendeten Buch „Tik Tok Tod“.
Die Fünftklässler sind interessiert, mehr zu erfahren über die Computerspiele, die Fabian Lenk zu Romanen inspirieren. Aber sie lassen sich auch entführen in die Welt der Vergangenheit, die spannende Rätsel aufwirft, die im Roman die jugendlichen Zeitdetektive zu lösen haben: Hat Kleopatra sich in Wahrheit nicht selbst das Leben genommen, sondern wurde sie ermordet? („Kleopatra und der Biss der Kobra“) Und welches Geheimnis hatte die als krasser Außenseiter beurteilte deutsche Fußballmannschaft im Jahr 1954, als sie wider aller Erwartung den WM-Titel holte? Hatte sie den Überraschungssieg eigentlich den von Jungunternehmer Adi Dassler erfundenen neuartigen Stollenschuhen zu verdanken? („Das Wunder von Bern“)
„>Kleopatra und der Biss der Kobra< sowie >Das Wunder von Bern< haben wir, wie auch viele andere Bücher von Fabian Lenk, im Bestand unserer Schulbibliothek“, erklärt am Ende der Veranstaltung Marianne Merle, die gemeinsam mit Dagmar Hofmann die Bibliothek leitet. Schon bildet sich an der Ausleihe eine Schlange von Schülerinnen und Schülern, die Lust auf das Weiter-Lesen bekommen haben. „Eigentlich lese ich gar nicht so gern, aber dieses Buch will ich mir kaufen“, erklärt Schülerin Lavienne ihrem Deutschlehrer Matthias Becker, - und ist an diesem Tag nicht die einzige Fünftklässlerin, auf deren Lesewunschliste demnächst Fabian Lenk-Bücher stehen werden.
Dagmar Hofmann und Marianne Merle bedanken sich bei ihrem Gast und versprechen, in Kontakt zu bleiben, damit bald auch weitere Klassen der „Otto“ in den Genuss von Fabian Lenk-Lesungen kommen können.