Die beiden nähern sich an und stoßen sich ab, kontrolliert und kommentiert von den anderen Clubbesuchern; auch dieses Paar kann sich letztlich nicht frei zueinander bekennen und endet wie das antike Vorbild tragisch. Zum Einsatz kommen Video, Livemusik, Tanztheater und, ganz in antiker Manier, chorische Elemente. Dabei entstanden wunderbar emotionale Bilder, aber auch komische Momente.
In der antiken Komödie „Lysistrata“ von Sophokles (Kurs Bös) verbünden sich die griechischen Frauen mit den spartanischen, um den Krieg ihrer Männer zu beenden. Ihre Taktik: Sie entziehen sich ihren kriegerischen Angetrauten und setzen sie so unter Druck. Hieraus ergeben sich sehr komische Situationen, die der Kurs unter Aktualisierung der antiken Handlung gestaltet hat: wenn etwa die Männer merken, dass sie es ohne ihre Frauen einfach nicht geregelt kriegen; Wäsche ruinieren, die Kinder nicht mehr von der Kita abholen – selbst der Männerabend macht nicht mehr so viel Spaß wie vorher. Mit sehr viel Spielfreude und in der Durchführung sehr präzise präsentiert sich hier eine muntere Truppe, die auch das Publikum mitreißt.
Am Ende erklingt „Imagine“ von John Lennon am Klavier und als Sologesangsstück, beide Kurse verteilen weiße Blumen an die Zuschauer. Dieses ist, so klingt zumindest der Applaus, sichtlich begeistert.
Friede? Schön wäre es ja.