Krakau mit Verspätung – Schülerinnen und Schüler der Otto-Hahn-Schule Hanau reisen nach Krakau und Auschwitz

Zum ersten Mal nach 2022 konnten Schülerinnen und Schüler der Otto-Hahn-Europaschule wieder an einer Projektfahrt nach Krakau und Auschwitz teilnehmen. Die 23 Teilnehmer aus der Jahrgangsstufe Q1 reisten gemeinsam mit ihren Lehrern Klaus Gottfried und Alexander Poprawa in die ehemalige polnische Hauptstadt. Das Projekt konnte - auch dank großzügiger Unterstützung durch die Sanddorf-Stiftung – als Flugreise ab Frankfurt durchgeführt werden.

Die Reise begann zunächst mit unerwarteten und langen Turbulenzen. Aus einem einfachen 1,5-Stunden-Flug am Montagmorgen wurde ein Abenteuer: wetterbedingt drei Landeversuche in Krakau, ein zweistündiger Aufenthalt auf dem Rollfeld des Prager Flughafens und schließlich der Rückflug nach Frankfurt, von wo aus am späteren Abend erneut gestartet wurde.

Am nächsten Tag führte eine Stadtführerin die Gruppe durch Krakau und erläuterte die faszinierende Geschichte der Stadt und ihrer Sehenswürdigkeiten – z.B. den Hauptmarkt, die Tuchhallen oder die St. Adalbert-Kirche - näher.  Auf der Wawel-Burg befinden sich sogar „echte“ Drachenknochen – zumindest der Sage nach. Mittags hat die Reisegruppe eine echte polnische Spezialität probiert, „Zapiekanka“.  Ein überbackenes Baguette, das in seiner Grundversion mit Pilzen, Käse und oft Schinken belegt wird. Absolut empfehlenswert.

Im jüdischen Viertel Krakaus besuchten alle zusammen das jüdische Museum „Galicja“ und hatten die große Ehre die Holocaust-Überlebende Monika Goldwasser zu treffen, die ihre ergreifende Lebensgeschichte erzählte. Als Baby jüdischer Eltern entkam Frau Goldwasser als einziges Familienmitglied der Ermordung durch die Nationalsozialisten, wurde unter glücklichen Umständen adoptiert und erfuhr erst als Erwachsene von ihrer ursprünglichen Herkunft. Nach diesem eindringlichen Erlebnis war der Besuch der vorweihnachtlichen Krakauer Altstadt ein gelungenes Kontrastprogramm.

Den Schwerpunkt der Studienfahrt bildete der Besuch der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau. Die Gedenkstätte ist in das Arbeits-/Stammlager Auschwitz I und in das Vernichtungslager Birkenau (Auschwitz II) aufgeteilt, so dass die Führung in zwei Teilen stattfand. Im Stammlager wurden die menschenverachtende Ideologie und das grausame Verbrechen thematisiert. Die schiere Größe der Anlage Birkenau ist kaum zu fassen. Nach insgesamt sechs Stunden vor Ort blieb auf der Rückfahrt nach Krakau bei vielen ein Gefühl von Wut und Ohnmacht zurück.

Ein gemeinsamer Besuch eines typisch polnischen Restaurants lies den letzten Abend dann doch noch entspannt ausklingen lassen. Am nächsten Morgen endeten drei intensive und einprägsame Tage in Krakau.


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