Atelierbesuch beim Original: Leistungskurs Kunst der OHS trifft Franziska Haslinger

Der Leistungskurs Kunst der Jahrgangsstufe 12 war kürzlich mit Lehrerin Elke Conert zu Gast im Atelier der Hanauer Künstlerin Franziska Haslinger. Für die Schülerinnen und Schüler bot sich dabei auch die Gelegenheit, das Werk „Spot“ wiederzuentdecken, dass die Künstlerin der Schule vor sieben Jahren gestiftet hat.

Mit ihren 88 Jahren ist Frau Haslinger voller Energie und künstlerischer Schaffenskraft. Erst im Januar 2025 präsentierte sie ihre Arbeiten in der Ausstellung „GEPRÄGT IN HANAU“ im Neustädter Rathaus.

Der Atelierbesuch begann im Wohnzimmer der Künstlerin – oder wie sie es selbst nennt: ihrem „Showroom“. Dort konnten die Schülerinnen und Schüler die für ihre Konkrete Kunst typischen Wandreliefs betrachten: farbig gestaltete Seidenpapiere auf Spanplatten, die mit klaren Linien, Flächen, Farben, Raum und Licht spielen.

Im angrenzenden Atelier erklärte Frau Haslinger anhand bearbeiteter Holzklötze, Zeichnungen, Papierreliefs und Arbeiten aus verschiedenen Schaffensphasen, was Konkrete Kunst ausmacht: Kunst, die nichts abbildet, außer dem, was man tatsächlich sieht. Geometrische Farbflächen und klare Strukturen entfalten im Raum und im Licht ihre volle Wirkung — sie fordern unsere Sehgewohnheiten immer wieder neu heraus.

Wer dies selbst erleben möchte, muss nicht weit gehen: Im Treppenhaus des Oberstufengebäudes hängt seit 2018 Haslingers Werk „Spot“. Es ersetzt dort das frühere Werk „Roter Faden“ aus dem Jahr 1983. „Spot“ ist kein klassisches Tafelbild, sondern ein geometrisches Relief aus fünf Spanplatten, das sich in den Raum öffnet. Licht und Schatten gehören hier zum Werk und lassen die rohe Oberfläche der Platten lebendig erscheinen.

Der Titel „Spot“ ist bewusst gewählt: Er bezeichnet nicht nur einen Punkt oder eine Stelle im Raum, sondern auch den Moment des Entdeckens — eine Einladung, genauer hinzusehen und die Kunst im Alltäglichen wahrzunehmen.


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