Frauenpower und Verabschiedungen Bibliotheksteam der „Otto“ zur „Spätlese“ im Buchladen am Freiheitsplatz

Es ist der internationale Frauentag und eine halbe Stunde nach Ladenschluss, wird es im Buchladen am Freiheitsplatz plötzlich wieder voll. 19 gut gelaunte Damen strömen herein, die meisten von ihnen bepackt mit Taschen und Körben, und begrüßen einander herzlich. Das Bibliotheksteams der Otto-Hahn-Schule ist zusammengekommen, um - umgeben von Büchern - zu plaudern, von einem großen Buffet selbst gemachter und internationaler Speisen zu kosten, zu stöbern - und schließlich, um zwei lieb gewonnene Mitarbeiterinnen zu verabschieden.

Arya Al Mahmood hatte sieben Monate im Bibliotheksteam mitgearbeitet und beginnt nun einen Deutschkurs auf B2-Niveau. „Ich werde euch vermissen“, erklärt die junge Frau aus Syrien, „und ich möchte euch danken: Ihr habt mir geholfen, meine ersten Schritte in Richtung Beruf vorzunehmen.“

Birgid Kampe war 17 Jahre lang als Ehrenamtliche für die Schulbibliothek der „Otto“ aktiv gewesen, auch lange, nachdem die beiden Töchter das Abitur gemacht haben. Die Mitstreiterinnen im Team schätzten ihre Verlässlichkeit, ihre Hilfsbereitschaft und ihren trockenen Humor. Aus familiären Gründen war es ihr zuletzt aber nicht mehr möglich, den Dienst weiter auszuüben.  

Bibliothekslehrerin Dagmar Hofmann und Marianne Merle, die hauptamtliche Kraft, danken den beiden auch im Namen des Teams mit Blumen und Geschenken und hoffen auf ein baldiges Wiedersehen: auf einen Kaffee in der Bibliothek oder bei gemeinsamen Ausflügen.

Seine Arbeit brächte ihn in viele Schulen, konstatiert Buchladen-Inhaber Dieter Dausien, aber das Bibliotheksteam und die Bibliothek der >Otto< seien schon etwas sehr Einmaliges.

Diese Einschätzung unterstreicht Iryna Glavak, die seit einem Jahr im Team mitarbeitet. „Unsere Bibliothek ist so ein wunderbarer Ort“, sagt sie, „hier gibt es nicht nur tolle Bücher, hier finden die Schüler für jedes Wehwehchen eine Hilfe, ob Coolpack, Pflaster, Wärmflasche oder die verlorene Busfahrkarte. Ich wünschte, an meiner Schule hätte es früher einen solchen Ort gegeben.“ 

Am Ende des Abends verlassen die Frauen den Buchladen mit leeren Schüsseln, dafür aber vielleicht mit einem neuen Buch und in jedem Fall mit einer Nelke zum Weltfrauentag.