Dr. Annika Rosbach besuchte in der letzten Oktoberwoche ihre alte Schule in Hanau. Die Übersetzerin lieferte den Schülerinnen und Schülern Ideen für die spätere Berufswahl. Die Lernenden der bilingualen Profilkurse der Oberstufe fanden sich mit großem Interesse zusammen. Größtenteils gab es nur wenige Vorstellungen von den beruflichen Anforderungen an eine Übersetzerin. Oft bestand nur die Assoziation mit einer Dolmetscherin; eine Übersetzerin hat aber weitaus mehr zu bewältigen. Während sich Dolmetscher auf das mündliche Übersetzen spezialisieren, erfüllen Übersetzer bzw. Übersetzerinnen die schriftlichen Übertragungen der Sprachen. Die Aufträge betreffen die Bearbeitung amtlicher Dokumente, digitaler Webseiten bis zu privaten Schriftstrücken. Die „goldene Regel“ laute, immer in die Muttersprache zu übersetzen, da der Wortschatz der eigenen Sprache am größten sei. Trotz Übersetzungshelfer, z.B. dem „Google Translator“, bleibe eine menschliche Übersetzerin noch immer die verlässlichste Übersetzungsquelle, erklärte die Referentin. Durch anschauliche Beispiele belegte Dr. Rosbach die Relevanz guter Übersetzungen. Weniger gewissenhafte Arbeit könne schnell zu problematischen Missverständnissen führen. Besonders in einem interkulturellen Kontext, in dem sprachliche Wendungen durchaus ganz verschiedene Deutungen erfahren können. Wichtig beim Übersetzen sei, dass man nicht wortwörtlich die Vorlage übersetze. Konzentration, Allgemeinwissen sowie ein wenig Kreativität seien hier nötig. Die Bedeutung des Originals dürfe keinesfalls signifikant verändert werden. Auch der freundliche Umgang mit Kunden wolle gelernt sein, wenn Gespräche das Gemeinte erläutern müssten. Dr. Rosbach erklärte abschließend, dass der Beruf sowohl durch eine schulische Ausbildung als auch duch ein Studium ausgebildet werde. Nach ihren differenzierten Ausführungen hatte sich bei den jungen Leuten das Berufsbild einer Übersetzerin deutlich geändert. Durch die anschauliche Präsentation waren sie in der Lage, sich einen realistischen Alltag einer Übersetzerin vorzustellen. Viele konnten einen neuen möglichen Berufsweg zumindest einmal entdecken. Im Namen der Schulgemeinde sprach der betreuende Lehrer Oberstudienrat Oliver Reuter der ehemaligen Abiturientin der Otto-Hahn-Schule allerherzlichsten Dank aus.